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In der Cafeteria begrüßte Heimleiter Ralf Dötsch gemeinsam mit Pflegedienstleiterin Janina Alfonso Ibanez die Ministerin. Ebenfalls dabei waren neben Mitgliedern des Heimrates und Betriebsrates auch Vertreter des Seniorenbeirates, sowie Bürgermeister Frank Becker und Stadtbürgermeister Helmut Muthers. In gemütlicher Atmosphäre ging es dabei um die großen politischen Themen. Ralf Dötsch beschrieb die Schwierigkeiten bei der Suche nach neuen Mitarbeitern: „Wir müssen Migration als Chance sehen und nicht als Problem. Wir brauchen jede helfende Hand und auch gerne Fachkräfte aus dem Ausland.“
Die Ministerin stimmte zu: „Den Fachkräftemangel spürt man leider überall. Daher wollen wir in die Offensive gehen und den Pflegeberuf attraktiver machen. Wir starten bald die Werbekampagne „Wer pflegt bewegt“, um den Beruf für junge Leute sichtbar zu machen.“ Dabei wies Schall auch auf eine interessante Studie hin, nach der 90 Prozent der Bürger die Pflegeberufe als sehr wichtig ansehen. Allerdings denken die meisten Teilnehmer gleichzeitig auch, dass andere Menschen die Pflegearbeit weniger Wert schätzen. „Die Anerkennung dieses Berufsfeldes ist also gar nicht so schlecht wie alle glauben“, erklärte die Ministerin: „Pflegekräfte werden im Ausbildungsgehalt sogar nur von den Fluglotsen übertroffen. Hier findet also schon eine finanzielle Wertschätzung statt. Allerdings ist diese Tatsache noch nicht bei den Eltern der jungen Leute angekommen, die ihren Kindern bei der Wahl der Berufslaufbahn helfen.“, räumt die Ministerin ein. Eine Stimme aus dem Publikum wünschte sich von Schall, dass die Gehälter auch nach der Ausbildung weiterhin attraktiv sein müssen, denn die Jugend sei nicht alleine mit der guten Tat am Menschen motiviert genug für den kräftezehrenden Beruf. Dabei hat die Pflege ganz klar Zukunft.
Der demographische Wandel wird gerade in den kommenden Jahrzehnten rein vom Bevölkerungsanteil die Pflegebedürftigenzahlen in die Höhe treiben. Auch um die Übernahme der Tätigkeit durch Künstliche Intelligenz und die Digitalisierung müsse man sich im Pflegeberuf so schnell keine Sorgen machen sagte Schall.
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Heimleiter Ralf Dötsch sprach auch über anstehende größere Sanierungsmaßnahmen im gesamten Gebäude, denn die letzte Generalsanierung läge bereits mehr als 20 Jahre zurück. Hierzu konnte er der Ministerin aber noch keine konkrete Zusage einer Finanzierung abringen. In solchen Fragen könne sie in der aktuellen politischen Lage noch keine Entscheidung treffen.