Klaus Krumscheid im Interview: 20 Jahre Einsatz für den Seniorenbeirat

Hallo Klaus, du bist jetzt seit genau 20 Jahren für den Seniorenbeirat tätig. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum! Wie kam es dazu, dass du dich für den Beirat engagiert hast und wie hast du deine Zeit im Beirat erlebt, von ihren Anfängen bis heute? 

2005 habe ich die Arbeit im Seniorenbüro übernommen. Etwas Neues zu machen, hat mich schon immer gereizt. Bei der Einarbeitung in das neue Thema haben mir damals die Verantwortlichen des Seniorenbeirates sehr geholfen, indem sie mich freundlich und offen empfangen und die Einarbeitung in die Materie unterstützt haben. Aber auch meine Fantasie hat mir dabei geholfen, die anstehenden Themen der Seniorenarbeit kreativ zu begleiten.

Was waren die größten Meilensteine, die ihr mit dem Beirat erreicht habt? 

Hervorzuheben sind dabei insbesondere der ehrenamtlich betriebene Bürgerfahrdienst und die Gemeinde-Cafés in der Stadt Linz und nahezu allen Ortsgemeinden. Besonders erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang, dass der Impuls zu diesen Angeboten für die meist älteren Menschen vom damaligen Mitglied des Beirates Dr. Bruno Kirchhof kam. Besonders zu erwähnen sind die Gründung des Fördervereins für Palliativ- und Hospizarbeit Rhein-Wied und der Verein Bürger helfen Bürgern auf Initiative des Seniorenbeirates. Beide Vereine leisten in ihren jeweiligen Bereichen eine wichtige Arbeit für die Menschen in der Region Linz. Ein besonderes Highlight war vor einigen Jahren eine Aktion auf dem Gelände des Meusch-Einkaufzentrums. Mit einer Unterschriftenaktion und einem Dixi-Klo wollten wir auf fehlende öffentliche Toiletten im Einkaufzentrum hinweisen. Über diese Aktion ist damals sogar im SWR-Fernsehen und Radio berichtet worden. Nach der Neustrukturierung des Marktes ist jetzt eine solche Einrichtung dort vorhanden.

Gab es auch Rückschläge oder große Projekte, deren Umsetzung schwer ist?

Seit vielen Jahren setzt sich der Seniorenbeirat für einen barrierefreien öffentlichen Raum ein. Im Bereich des Straßenausbaus gibt es einige positive Beispiele. Was uns leider nicht gelungen ist, trotz einiger Anläufe, ist die bessere Regelung beim Abstellen von Müllbehältern auf Gehwegen. Diese stellen leider nach wie vor an manchen Abfuhrtagen ein Hindernis dar.  Noch nicht optimal ist auch die einheitliche Darstellung von Verbindungen im öffentlichen Personennahverkehr. Zwar ist die neue Bürger-App hier auf einem guten Weg, aber es gäbe sicherlich noch Möglichkeiten für eine Verbesserung.

Was sind zukünftige Aktionen und Projekte, die ihr angehen wollt?

Derzeit ist der Seniorenbeirat damit beschäftigt, im öffentlichen Raum Trinkangebote zu installieren, die aufgrund steigender Temperaturen im Sommer immer wichtiger werden. Das können entsprechende Brunnen sein, aber auch Geschäfte können gefragt werden, ob sie bereit sind, Trinkangebote für hilfesuchende Menschen bereitzustellen. 

Außerdem möchten wir, wie schon seit vielen Jahren, die Zusammenarbeit mit jungen Menschen voranbringen. Dazu soll auch der diesjährige Generationentag am 14. Juni auf dem Linzer Marktplatz beitragen. Mit Infoständen und einem musikalischen Bühnenprogramm wollen wir die Gemeinsamkeit der Generationen bewerben.

In der Woche vom 24.03. bis 30.03.2025 soll es in der Verbandsgemeinde Linz bei einer „Woche der Teilhabe“ eine Fülle von Angeboten für die meist älteren Menschen geben. Damit wollen wir als Kooperationspartner des Kreises Neuwied Veranstaltungen anbieten, die einer möglichen Vereinsamung der Menschen entgegenwirken sollen. Nähere Hinweise dazu gibt es in den kommenden Wochen.

Seit wann gibt es Arbeitsgruppen-Sitzungen und die Klausurtagung, sowie die Seniorenbeiratssitzungen? Habt ihr dafür von Anfang an ein Budget gehabt?

Die Arbeitsgruppe des Seniorenbeirates gibt es seit seiner Gründung 1999. Es war eine Initiative von Jochen Schulz, ohne den es den Beirat vielleicht gar nicht geben würde, jedenfalls nicht schon seit 25 Jahren. Seit Beginn gibt es auch die Sitzungen des Seniorenbeirates, während die jährlichen Klausurtagungen der Arbeitsgruppe seit ca. 15 Jahren stattfinden. 

Vergangenen Januar traf sich die AG in der Hubertusburg in Leutesdorf zur Besprechung der Aktivitäten im vergangenen Jahr und der Vorhaben in 2025. Die Hauptthemen waren der Seniorentag, die Mobilität und Barrierefreiheit, Zusammenarbeit mit Schulen und Seniorenheimen, die sozialen Angebote der Verbandsgemeinde und die Bereitstellung von Trinkangeboten im öffentlichen Raum.  

Für die Arbeit stellt der Verbandsgemeinderat dem Seniorenbeirat jährlich entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung. Dafür sage ich dem Gremium im Namen des Beirates herzlichen Dank. 


Wie ist es dir gelungen, über die Jahre immer alle Mitglieder einzubeziehen und zu motivieren?

Dazu muss ich zunächst sagen, dass die Einbeziehung der Mitglieder nur dank der guten Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe und den Kollegen im Seniorenbüro möglich war und ist. Aktuell ist das dort meine Kollegin Jutta Mönnig, die mit viel Engagement für die ehrenamtliche Truppe da ist. Ein offenes Ohr und ein emphatisches Miteinander ist ebenfalls für eine gute Zusammenarbeit ein wichtiger Faktor. 

Was macht dir bei deiner Arbeit am meisten Spaß und gibt es Dinge, die dir dabei besonders am Herzen liegen?

Richtig froh bin ich natürlich, wenn die erarbeiteten Pläne tatsächlich umgesetzt werden können. Zum Glück ist das häufig der Fall. Besondere Freude macht mir nach wie vor die Organisation und Durchführung der jährlichen Seniorentage. Aber auch dabei gilt: Nur mit hilfsbereiten und engagierten Mitstreitern ist das so umzusetzen. Besonders stolz sind wir auf das Programm der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Jubiläum auf dem Marktplatz in Linz.

Gibt es irgendwelche Anekdoten aus den 20 Jahren, die du gerne mit uns teilen möchtest?  

Zum Seniorentag 2011 hatten wir das Motto „Kunst und Kultur“, ein wichtiges Thema auch für Senioren. Dazu haben wir eine Fotoausstellung gezeigt, zu der ältere Herrschaften fotografiert wurden und diese Fotos gemeinsam mit einem Foto aus vergangener Zeit präsentiert wurden. Die Fototermine bei diesen Damen und Herren hat dem Fotografen Peter Bach und mir richtig viel Freude gemacht. 

Das ist zwar keine Anekdote, aber schön war es trotzdem.

Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg bei deiner Arbeit!


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