Tourismusregion Linz
Willkommen in der Vielfalt
Bestechend schön gelegen im Naturpark Rhein-Westerwald: Das ist die Region Linz. Kein Wunder, dass sie seit Jahrzehnten Urlaubs- und Ausflugsziel für Reisende aus der ganzen Welt ist.
Hier, im nördlichen Rheinland-Pfalz nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen treffen sich die Schönheit des Rheintals, die Höhen des Westerwalds und das großstädtische Flair der angrenzenden Ballungsräume Köln/Bonn und Koblenz.
Urlauber wie Kurtouristen kommen hier auf ihre Kosten. Hotels und Gaststätten freuen sich auf Ihren Besuch. Wer es naturverbundener mag, dem stehen schön gelegene Campingplätze zur Verfügung. Alles ideale Ausgangsorte, um die Region zu erkunden.
Historische Sehenswürdigkeiten reihen sich hier aneinander. Hier findet man die Spuren der alten Römer, der Franken oder auch der Franzosen, entdeckt Burgen, alte Klöster und schöne Kirchen – wohin das Auge fällt.
Eine ausgeprägte Kulturlandschaft lädt zu Ausflügen ein. Der Rhein, der Westerwald, die Weinberge, Seen und nahegelegene Naturparks bieten unendlich viele Zielpunkte für Naturerlebnisse, Wanderungen oder Radtouren.
Das Freizeitangebot reicht vom Stadtbummel über Museumsbesuche bis hin zu sportlichen Aktivitäten, traditionellen Festen oder Clubbesuchen.
Sehenswürdigkeiten
Die Verbandsgemeinde Linz ist geprägt von historischen Kleinoden. Burgen, wie die 1365 errichtete Zoll- und Zwingburg Linz, die mittelalterliche Wehranlage Burg Dattenberg oder die Burg Ockenfels, mit einem herrlichen Weitblick auf das Rheintal, bereichern die Orte in der Region und ziehen Touristen von weither an. Wunderschöne alte Fachwerkhäuser sind in fast allen Orten zu finden. Eine besonders interessante Vielfalt befindet sich in der Altstadt der Bunten Stadt Linz. Sie verschönern den Stadtkern, der zudem mit dem historischen, 1517 bis 1527 errichteten Rathaus, das ursprünglich im Erdgeschoss als große Markthalle diente, eine ganz besondere Attraktion zu bieten hat.
Die Region Linz ist katholisch geprägt. Kapellen, die malerisch im oder außerhalb der Orte stehen und imposante Pfarrkirchen sind ehrwürdige Zeugen früherer Zeit. Sehenswert sind unter anderem die Alte Pfarrkirche St. Martin in Linz, die Pfarrkirche St. Nikolas in Ohlenberg oder die Dreifaltigkeitskapelle in Ockenfels, der älteste Kirchenbau in der Gemeinde, der sich zurzeit in Privatbesitz befindet. Typisch für die Region sind der Klapperjunge, die Buttermarktfrau und der Strünzerbrunnen, die alle drei in Linz zu besichtigen sind. Die Brochenbacher Mühle, eine ehemalige Klostermühle und die Anxbacher Gruben, wo entlang des Anxbaches in vergangenen Jahrhunderten Erzbergbau betrieben wurde, kann man auf herrlichen Wanderwegen in St. Katharinen erkunden. Wer sich über das Leben und Arbeiten der hiesigen Bevölkerung in früherer Zeit informieren möchte, kann dies im Dorfmuseum in Vettelschoß tun.
Erleben Sie die einzigartigen Sehenswürdigkeiten der Region Linz:
Dattenberg
Antoniusbrunnen
Am Ortseingang Dattenbergs liegt zwischen Burg- und Bornberg die älteste Wasserstelle des Orts, der Antoniusbrunnen. Noch lange nach dem Bau der örtlichen Röhren-Wasserleitung 1870 wurde die Quelle genutzt. Bis in die 1930er Jahre floss das überschüssige Wasser durch hölzerne Rinnen in Steintröge, in denen die Frauen ihre Wäsche spülten. Heute ist die Brunnenstube verschlossen. Darüber steht in einer Nische eine Statue des hl. Antonius, dem Patron der Gemeinde, die 1978 von Karl Siebertz, Dattenberger Missionar in Uganda, geschaffen wurde.
Bereits um 1850 war eine von Schreiner Franz Ronig geschnitzte Antonius-Figur dort aufgestellt worden. In der Nähe des Antoniusbrunnens sprudelte einst eine weitere Quelle, das „Augenbörnchen“, hervor, der man Heilwirkung bei Augenkrankheiten nachsagte, weshalb sich sogar Bewohner umliegender Ortschaften dort Wasser holten.
Burg Dattenberg
Gesicherte Hinweise auf die Burg Dattenberg tauchen erstmals Anfang des 14. Jahrhunderts auf, als zwischen 1306 und 1331 Wilhelm von Dattenberg die Burg an den Kölner Erzbischof verkauft. Von der mittelalterlichen Wehranlage, die nach dem Ende des 17. Jahrhunderts auf unbekannte Weise zur Ruine wurde, sind der runde Bergfried sowie eine Umfassungsmauer mit einem Flankierungsturm erhalten. Die Anlage wird heute dominiert von einer weithin sichtbaren schlossähnlichen Villa mit zwei verschieden gestalteten Türmen. Der Berliner Baumeister Adolf Fuchs, der das Anwesen 1887 erwarb, ließ das dort vorhandene Landhaus um 1890 zu dem repräsentativen Bauwerk erweitern. Nach 1920 erfuhren die Gebäude mehrere Besitzerwechsel und unterschiedliche Nutzungen: Zunächst katholisches Mädchenheim, diente es ab 1939 als Landjahrlager und wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs ausgeplündert. Ab 1950 betrieben der Landkreis Köln bzw. ab 1975 der Rhein-Erftkreis als dessen Nachfolger hier ein Schullandheim, das 1996 aufgegeben wurde. Seitdem ist die Anlage wieder in Privatbesitz.
Chor der alten Pfarrkirche
Nach Fertigstellung der neuen Dattenberger Pfarrkirche 1892 wurde die alte Kirche abgetragen, der Chor jedoch unter Anleitung der Denkmalpflege als Zeugnis des Übergangs vom romanischen zum gotischen Baustil erhalten. Bereits für 1315 sind Gottesdienste in der Kapelle, eine Filiale der Mutterkirche in Linz, bezeugt, seit spätestens 1505 gab es dort einen Friedhof.
Die Kapelle war ursprünglich der Muttergottes geweiht, seit Beginn des 17. Jahrhunderts außerdem dem hl. Antonius als Dorfpatron Dattenbergs. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Filialkirche zur selbständigen Pfarrkirche. Der denkmalgeschützte Chor wurde 1956 als Gedenkstätte für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs gestaltet. Die Pietà auf dem Altarstein ist ein Werk des 2011 verstorbenen Linzer Künstlers Günther Oellers. 2006 wurde die Kapelle restauriert und erhielt einen neuen Anstrich.
Der alte Kirchhof ist heute als Park angelegt. Hier finden sich Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert.
Kapelle St. Panthaleon
Die Kapelle im Dattenberger Ortsteil Hähnen wurde 1966 durch den in Linz geborenen Trierer Bistumskonservator Franz Ronig eingeweiht. Das architektonisch ganz im Stil seiner Zeit gestaltete Gebäude hat die Form eines Zeltbauwerks. Moderne Fenster zeigen die 14 Nothelfer, darunter auch den Heiligen Pantaleon.
Bereits im 18. Jahrhundert hatte hier ein kleines Gotteshaus zu Ehren des hl. Pantaleon gestanden, das 1787 als „sehr alt und baufällig“ beschrieben und 1800 erneuert wurde. Finanziert wurde diese Renovierung von den Hähnener Bauern Anton und Wilhelm Becker. Wilhelm Becker stiftete außerdem Geld für den Unterhalt der Kapelle. 1885 errichtete man mithilfe von Spenden der Einwohner von Hähnen und umliegender Ortschaften an gleicher Stelle ein neues Gotteshaus, das 1933 verlängert werden musste, da es zu klein geworden war. 1965 entschlossen sich Gemeinde, Pfarrei und Bistum, das im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigte Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Seelsorglich betreut wurde die Hähnener Kapelle von 1945 bis in die Gegenwart durch die Niederlassung der Weißen Väter in Linz.
Pfarrkirche Hl. Schutzengel
Die Dattenberger Pfarrkirche mit ihrem markanten, von einem Rhombendach gekrönten Westturm wurde 1892 nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Die für den Neubau veranschlagten 100.000 Reichsmark hatte Pfarrer Heinrich Schmitt zuvor in nur wenigen Jahren durch Spenden zusammengetragen. Nach Plänen der Architekten August Rüdell und Richard Odenthal entstand eine neuromanische Kreuzbasilika aus Backstein auf einem Fundament aus Basalt, die 1912 und ein zweites Mal 1938 ausgemalt wurde.
Im Ersten Weltkrieg wurden zwei wertvolle Bronzeglocken der Kirche zur Produktion von Kanonen beschlagnahmt, im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude starke Schäden. Der Innenraum des Gotteshauses zeigt sich in seiner heutigen Erscheinung wie seit der Umgestaltung 1960-62, als der Chorraum auf das Niveau des Kirchenschiffs angehoben, der alte Anstrich entfernt und die Kirche nochmals neu ausgemalt wurde. 2006 ersetzte die Pfarrei drei der vier alten Glocken und schaffte eine weitere neu an. Im gleichen Jahr wurde die Monstranz von 1710 frisch vergoldet.
Informationen zur Pfarreiengemeinschaft Linz finden Sie unter: https://www.pg-linz.de
Rest der alten Bremsbahn
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts und verstärkt nach 1866 wurde nahe des Orts von mehreren Steinbruchunternehmern Basalt abgebaut und in den ersten Jahrzehnten über einen schmalen und unbefestigten Bachweg zur Verladestelle nach Wallen transportiert.
Nach Gründung der Basalt AG 1888 wurden die Steine mit einer Bremsbahn zu Tal befördert. Diese bestand aus zwei parallel laufenden Schienensträngen, auf denen Loren rollten. Diese waren über ein Stahlseil verbunden, so dass die bergab rollenden beladenen Wagen die leeren Loren durch ihr Gewicht wieder nach oben zogen. Ein eiserner, in die Erde gemauerter Bremsapparat, in dem das Seil über mehrere Rollen lief, regulierte die Geschwindigkeit und glich den erheblichen Gewichtsunterschied zwischen den Loren aus. Am unteren Ende der Bremsbahn überwand ein im Volksmund „Der Bock“ genannte Aufzug den Höhenunterschied zum Abladeplatz. Bis 1962 hielt dieses umweltfreundliche Betriebsmittel Dattenbergs Straßen von schweren Steintransporten frei. Ein Rest der Bahn erinnert heute im Ort als Denkmal daran.
Kasbach-Ohlenberg
Kirche St. Maria Magdalena Kasbach
Der durch den Ort fließende Kasbach bildet bis heute die Grenze zwischen dem Erzbistum Köln und dem Bistum Trier. Bis 1935 teilte er die Gemeinde zudem in das zum Amt Linz gehörige Oberkasbach und das zum Amt Unkel zählende Niederkasbach. Auf damals noch Oberkasbacher Gebiet wurde 1906 die der hl. Maria Magdalena und dem hl. Michael geweihte Kirche konsekriert.
Die neugotische Saalkirche mit eingezogenem Chor, querhausartiger Seitenkapelle und Westflankenturm entstand innerhalb nur eines Jahres und fast zeitgleich mit dem Neubau der Kirche in Ohlenberg. Pläne für ein gemeinsames Gotteshaus der Gemeinden Kasbach, Ohlenberg und Ockenfels auf Ohlenberger Gemarkung hatten sich zuvor zerschlagen. Vorläufer der Kasbacher Kirche waren zwei Kapellen auf Oberkasbacher Seite, deren erste 1633 einstürzte und 1661 durch einen Neubau (1693 erweitert) ersetzt wurde. Die Kasbacher Kirche ist im Besitz einer kunsthistorisch bedeutenden Pietà aus dem 15. Jahrhundert sowie einer Holzplastik des hl. Michael und einer Monstranz, beide aus der Barockzeit.
Antoniuskapelle Ober-Erl
Anstelle eines Bildstocks, vom dem ein Balken mit der Jahreszahl 1733 erhalten ist, wurde 1923/24 die heutige Antoniuskapelle errichtet. Hier führt noch heute ein uralter Weg aus dem Kasbacher Rheintal auf die Linzer Höhe vorbei. Der Linzer Händler Heinrich Vogt hatte 1914 gelobt, dort eine Andachtsstätte erbauen zu lassen, sollten seine vier Söhne aus dem Krieg zurückkehren. Im Volksmund wird sie daher auch „Vogtskabäll“ genannt.
Da Heinrich Vogt 1916 starb, erfüllten seine Söhne das Versprechen. Tatkräftige Unterstützung erhielten sie dabei von der Bevölkerung der umliegenden Orte. So stiftete etwa die Linzer Familie Niederée den Dachreiter und das Glöckchen. Es entstand eine Kapelle mit einem klassizistisch anmutenden Eingangsportal mit zwei Säulen, während das Glockentürmchen barock erscheint. Das Satteldach ist geschiefert, die Wände sind von sechs Rundbogenfenstern durchbrochen. Die Figur des hl. Antonius im Innern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gestiftet.
Marienkapelle Ohlenberg
Das kleine Andachtshaus im neugotischen Stil ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz der Zivil- und nicht der Kirchengemeinde. Das Gebäude wurde vermutlich als Hofkapelle der Ohlenberger Bauern an einem Berghang längs der heutigen Garten- und Kapellenstraße errichtet. Die weiß verputzte, sieben Meter lange und drei Meter breite Kapelle mit vier Rundbogenfenstern trägt ein geschiefertes Satteldach mit einem Glockentürmchen. Eine Glocke befindet sich allerdings nicht darin.
Der Innenraum ist mit Bänken ausgestattet und wird von mehreren Heiligenfiguren geziert. Als wiederkehrendes Motiv erscheint auf einem der Fenster und bei mehreren Statuen das durchstoßene Herz Jesu. Die Innendecke ist holzverkleidet. Gedenktafeln erinnern an die Opfer der beiden Weltkriege. Zuletzt 1977 wurde die Marienkapelle von Privatleuten grundlegend und liebevoll renoviert.
Kasbachtalbahn
Die Kasbachtalbahn befördert seit 1999 Touristen auf einem Teilstück einer früheren Eisenbahnverbindung in den Westerwald. Die ursprüngliche Strecke führte von Linz über Neustadt (Wied) bis nach Altenkirchen und diente vorwiegend dem Transport von Basalterzeugnissen, aber auch dem Personenverkehr. Gebaut wurde die eingleisige Verbindung von 1909 bis 1912 auf Antrag der 1888 gegründeten Linzer Basalt AG. Ab 1945 wurden erste Teilstücke der Strecke stillgelegt, 1960 wurde der Personenverkehr ganz eingestellt. Güter wurden zuletzt nur noch zwischen Kalenborn und Linz transportiert, 1995 wurde auch diese Verbindung stillgelegt. 1999 übernahm die private Eifelbahn GmbH die Strecke. Ein historischer Schienenbus befährt nun an Wochenenden und Feiertagen eine der steilsten Eisenbahnstrecken Deutschlands und überwindet dabei rund 400 Höhenmeter. Die Fahrt geht von Linz aus durch das Kasbachtal über den Bahnhof Kasbach und einen extra eingerichteten Haltepunkt an der Steffens-Brauerei nach Vettelschoß-Kalenborn.
Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Ohlenberger Pfarrkirche lässt auf den ersten Blick mehrere verschiedene Baustile erkennen. Ein früher steinerner Kirchbau wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtet. Vor deren Chor errichtete man 1701 einen barocken Kirchturm, dessen Untergeschoss als Sakristei diente.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entschloss sich die Pfarrgemeinde zu einer Erweiterung der Kirche, da für einen kompletten Neubau die Mittel fehlten. Nach Plänen des Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker wurde 1903 eine zweischiffige Basilika im romanischen Stil rechtwinklig an den alten Chor gesetzt, der seitdem als Seitenkapelle dient. Das hochgotische Altarkreuz aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde in den neuen Chor versetzt. Als Abschluss der Arbeiten legte man 1905 das vorher verputzte Basaltsäulenmauerwerk des Kirchturms frei, um dessen charakteristische Bauweise für die von Steinbrüchen geprägte Region um Ohlenberg zu dokumentieren. 2009 erhielt die Ohlenberger Pfarrkirche vier neue Glocken: Das alte Geläut war während des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen.
Informationen zur Pfarreiengemeinschaft Linz finden Sie unter: https://www.pg-linz.de
Leubsdorf
Leubsdorfer Burg
Das spätgotische Burghaus im Herzen Leubsdorfs ist neben der Pfarrkirche St. Walburgis das Wahrzeichen der Gemeinde. Das im ausgehenden 14. oder frühen 15. Jahrhundert errichtete dreigeschossige trutzige Bauwerk mit rechteckigem Grundriss ist bekrönt mit vier polygonalen Fachwerktürmchen mit spitzem Helm. Die Türmchen und die wenigen schmalen Fenster in den einen Meter starken Mauern verleihen der „Burg“ einen wehrhaften Ausdruck.
Im 18. Jahrhundert wurde an der Südseite ein einstöckiges Fachwerkhaus mit Mansarddach angebaut. Der Erbauer des Burghauses ist unbekannt, als Besitzer taucht im 15. Jahrhundert erstmals eine Familie namens Rump auf. Von dieser ging das Haus auf die freiadelige Familie von Selbach über. Nach weiteren Besitzerwechseln geht die Anlange 1723 an den Kölner Ratsherrn Caspar Schnickel. Heute wird es in der sechsten Generation von Angehörigen der alteingesessenen Leubsdorfer Familie Schneider-Degen bewohnt.
Kapelle Hesseln
Mit der Wahl des Jesuiten und Gegenreformators Petrus Canisius zum Patron ihrer neu errichteten Kapelle setzten die Einwohner von Hesseln 1936 ein Zeichen des Protests gegen die kirchenfeindliche Politik des Nationalsozialismus. Der Weiler hatte bereits im 18. Jahrhundert eine kleine Fachwerkkapelle mit flacher Decke besessen. Ihr Türsturz mit der Jahreszahl 1784 wurde später in das neue Gotteshaus eingelassen. Als 1927 die Volksschule in dem kleinen Ort fertig gestellt wurde, kamen erneut Überlegungen hinsichtlich der Errichtung einer größeren Kapelle auf.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatten die Einwohner Hesselns Geld für einen Neubau gesammelt. 1936 schließlich konnte Dechant Rössel aus Hammerstein die neue Kapelle dem hl. Petrus Canisius und der Muttergottes weihen. Da der Turm in das Gebäude einbezogen ist, wirkt der weiß verputzte Kirchbau recht kompakt und wuchtig. Die wertvollen Buntglasfenster wurden in den 1930er Jahren von Privatleuten gestiftet. Seelsorglich betreut wurde der Leubsdorfer Ortsteil Hesseln von den Weißen Vätern aus Linz.
Kapelle Rothe Kreuz
Der Ortsteil Rothe Kreuz wurde in den Wirren der Reformation gegründet, als Einwohner Leubsdorfs um 1545 vor Ausschreitungen und Bilderstürmereien auf die Höhen des Westerwalds nahe der Grenze zum Amt Altenwied flüchteten, auf einer Rodung siedelten und dort ein großes Kreuz aufstellten. Daraus leitet sich auch der Ortsname ab, der im Sinne von „Kreuz auf der Rodung“ zu verstehen ist. Die dortige, im Wald nahe der Landstraße gelegene Kapelle mit nahezu quadratischen Grundriss, breitem Vordach und kleinem Glockenturm wurde 1985 eingeweiht. Im Innern des weiß verputzten Gotteshauses finden sich neben dem namengebenden Kreuz zahlreiche Heiligenfiguren, darunter eine historische Madonnenfigur. Beeindruckend sind auch die beiden Glasfenster des Künstlers Werner Persy, die mithilfe der bekannten Trierer Glaskunstwerkstätten Kaschenbach angefertigt wurden. Die bunten Fenster zeigen Motive aus der Gemeinde Leubsdorf und ihrer Geschichte.
Pfarrkirche St Walburgis
Weithin sichtbar und eindrucksvoll erhebt sich über Leubsdorf St. Walburgis, die „Weiße Kirche vom Rhein“. Das Gebäude lässt verschiedene Baustile erkennen, denn von dem niedergelegten romanischen Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert an selber Stelle wurden der Westturm am südlichen Seitenschiff und Teile des Chores in den 1906 fertiggestellten Neubau mit einbezogen. Ursprünglich sollte die alte Dorfkirche komplett abgebrochen werden, doch die preußische Verwaltung drang auf die teilweise Erhaltung. 1908 wurde die dreischiffige, neugotische Basilika des Neuwieder Architekten Theodor Hermann durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum geweiht. Im Innern finden sich wertvolle Kunstwerke aus mehreren Jahrhunderten: Eine kölnische Marienstatue aus dem 14. Jahrhundert zeigt eine sitzende Muttergottes mit stehendem Jesuskind, aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt eine mittelrheinische Kreuzigungsgruppe. Um 1700 entstand ein dem hl. Sebastian gewidmeter Aufsatz eines Seitenaltars, Figuren der hl. Walburga und des hl. Josef entstanden Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts.
Linz am Rhein
Rathaus
Blickfang des Linzer Marktplatzes im Zentrum der Altstadt ist das historische Rathaus, das 1517-27 errichtet wurde. 1462/63 wurde bereits erstmals ein Vorgängerbau erwähnt. Das Erdgeschoss des Gebäudes, eines der ältesten seiner Art in Rheinland-Pfalz, wurde ursprünglich von einer großen Markthalle eingenommen, die durch zwei heute noch erkennbare spitzbogige Zugänge betreten wurde. Im linken Teil der Halle war bis 1927 die Feuerwehr untergebracht. Heute befindet sich hier der Sitzungssaal, gegenüber im rechten Teil ist die Touristinformation untergebracht. Die Räume im Obergeschoss konnten noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts nur durch eine Außentreppe an der Vorderseite des Rathauses erreicht werden. 1833 wurde der baufällige Aufgang abgebrochen und ein Treppenhaus im Innern errichtet. Hier beeindruckt heute ein historisches Uhrwerk aus der ehemaligen Ratskapelle von 1737 die Besucher. Im Eingangsbereich des Rathauses ist die Dauerausstellung „r(h)ein menschlich gesehen“ mit Kachelbildern des Künstlers Alexander Jokisch zu sehen.
Am Gestade / Pulverturm
An der Linzer Rheinseite verläuft parallel zur Eisenbahntrasse der Straßenzug Am Gestade. Das Bahnviadukt wurde zum Schutz vor Hochwasser 1883-88 mit Rundbögen errichtetet und in den 1930er Jahren in die heutige Form verändert. Zwischen Rheintor und Pulverturm reihen sich prächtige bunt gestrichene Bürgerhäuser mit zum Teil barocken Umgestaltungen aneinander. Bis ins 19. Jahrhundert wohnten nicht nur die landesherrlichen Zollbeamten, sondern auch die Schiffer und Fährleute hier. Auch Ludwig van Beethoven und der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew hatten hier zeitweise Quartier. Am unteren Ende des Straßenzugs erhebt sich der Pulverturm, der einst die südwestliche Ecke der Stadtmauer befestigte und das städtische Pulvermagazin beherbergte. Der Turm stammt vermutlich aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und diente zeitweilig auch als Gefängnis. Einer Legende nach soll hier der Schwarze Peter aus der Räuberbande des Schinderhannes festgehalten worden sein.
Burgplatz mit Strünzerbrunnen
Durch das Rheintor gelangt man auf den Burgplatz, wo eine Holzbrücke über einen Wassergraben jahrhundertelang der einzige Zugang zur Linzer Burg war. Dieser Graben oder Weiher nahm einen großen Teil des Platzes ein und wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts zugeschüttet. Den malerischen Burgplatz ziert ein Fachwerkhaus aus dem frühen 17. Jahrhundert mit zwei Giebeln, rechts daneben ein weiteres um 1500 mit einem Hochwasser-Ausstieg im 1. Stock. Im Mittelpunkt des Platzes steht seit 1980 die von der Künstlerin Ulla Windheuser-Schwarz geschaffene bronzene Brunnenfigur des Strünzers, einer liebevollen Darstellung des typischen, (wie man ihm nachsagt) zu Übertreibungen und Überheblichkeit neigenden Linzers. Auch Gastronomie hat am Burgplatz Tradition, denn an der Stelle des heutigen Café Leber befand sich seit dem frühen 17. Jahrhundert das Gasthaus „Zum Winkel“. Vom Burgplatz stadteinwärts zum Marktplatz führt die Rheinstraße, in der sich prächtige historische Fachwerkhäuser aneinanderreihen.
Altes Gymnasium - Stadthalle
Die Gebäude des 1639-1650 an der Strohgasse errichteten und 1813 aufgelösten Kapuzinerklosters waren von 1817 an Heimat des bereits 1706 gegründeten Linzer (Pro-)Gymnasiums. Bis dahin hatte der Unterricht in zwei Räumen des Rathauses stattgefunden. Die Klostergebäude wurden bis auf die Kirche 1891 abgebrochen und auf dem Grundstück entstand 1892/93 ein Schulneubau, der 1908 nochmals erweitert wurde. 1945 durch Bombenabwürfe schwer beschädigt, stellte man das Gebäude bis 1950 in veränderter Form wieder her. 1967 zog das Gymnasium in einen Neubau im Bondorf um. Die alte Schule dient heute als Mehrzweckhaus der Stadt. Die ehemalige Kloster- und spätere Gymnasialkirche, eine einschiffige barocke Saalkirche mit Chor und großen Rundbogenfenstern, ging 1971 in den Besitz der Stadt über, wurde in eine Stadthalle umgewandelt und um einen modernen Anbau ergänzt. In einer Nische über dem Portal ist eine Madonna auf der Mondsichel aus der Erbauungszeit der Kirche erhalten.
Antoniushaus
Der langgestreckte Komplex des heutigen Seniorenstifts wurde 1862 von den kurz zuvor in Linz angesiedelten Franziskaner-Minoriten errichtet. Ursprünglich war es als Gesellenhaus konzipiert, diente dann aber 1865-1869 als Knabenkonvikt und im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 sowie während beider Weltkriege als (Reserve-)Lazarett. 1873 siedelten die Minoriten aus ihrem Kloster am Kirchplatz in das Konviktgebäude über. 1889 kam die Anlage an die Franziskanerbrüder aus Waldbreitbach, die bereits seit 1867 in Linz ansässig waren.
Das nun St. Antoniushaus genannte Gebäude diente fortan als Knabenerholungsheim, zur Pflege geistig behinderter Jungen und als halböffentliche Kapelle. Die Nationalsozialisten enteigneten 1936 die Brüder und verlegten die Behinderten nach Kloster Ebernach, von wo die meisten von ihnen in Vernichtungslager deportiert wurden. Von 1945 bis 1973 unterhielt das Bistum Trier im Antoniushaus ein Konvikt, danach bis 1983 die Bundesbahn eine Fachschule.
Burg Linz
Die 1365 durch Erzbischof Engelbert III. errichtete ehemalige Zoll- und Zwingburg Linz war ursprünglich in die Stadtmauer integriert und diente so als nordwestlicher Eckturm der Stadtbefestigung. Von der Burg aus führte auf der Stadtmauer ein Gang zum Rheintor und dem daneben gelegenen Zollhaus. Zur mittelalterlichen Bausubstanz gehören heute noch einige Gebäudeteile, darunter der Turm und der Haupteingang im Süden. Nach 1707 wurde die Anlage, die einst von Weiher und Schlossgarten umgeben war, mehrmals umgestaltet und erweitert. 1821 gelangte die Burg in den Besitz des Rheinzoll-Inspektors Anton Feith. Eisenanker an der nördlichen Außenwand tragen noch seinen Namen.
Ab 1950 zwischenzeitlich im Besitz der Stadt, ist die Burg seit 1984 wieder in Privatbesitz und präsentiert sich nach umfassender Restaurierung mit mittelalterlicher Burggastronomie im Rittersaal, römischer Glashütte, Waffen- und Folterkammer sowie Ausstellungs- und Geschäftsräumen als Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen.
Buttermarkt
Auf dem Buttermarkt, Schnittpunkt von Am Halborn, Hundelsgasse, Mittel-, Brüder- und Klosterstraße, boten über Jahrhunderte Marktfrauen aus der Umgebung Butter, Käse und Eier feil. An diese Landfrauen aus dem Westerwald erinnert der 1986 im Mittelpunkt des Platzes errichtete Brunnen mit der Figur der Buttermarktfrau Agnes des Bildhauers Josef Kaspers. Am Brunnen laden Bänke zum Verweilen im Schatten der Lindenbäume ein.
Bis 1853 floss der Mühlenbach offen über den Platz, der frühere Verlauf wird heute durch weiße Pflastersteine symbolisiert. Auch am Buttermarkt prägen aufwendig restaurierte historische Fachwerkhäuser das Stadtbild. Die Freilegung der Fachwerke in den 1920er Jahren und die farbenfrohe Ausmalung der Gefache hat Linz unter dem Beinamen „Die Bunte Stadt am Rhein“ bekannt gemacht. Noch vor wenigen Jahrzehnten drängte sich hier der Autoverkehr durch die Altstadt: Der Bereich zwischen Mittel- und Neustraße ist erst seit Mitte der 1980er Jahre Fußgängerzone.
Martinskirche
Die alte Pfarrkirche St. Martin entstand ab 1206 in mehreren Bauphasen anstelle eines fränkischen Vorgängerbaus. Die dreischiffige Pfeileremporenbasilika weist dementsprechend spätromanische wie auch früh- und spätgotische Baustile auf. Älteste Bauteile sind der Turm und das Langhaus, wobei der steile Turmhelm erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufgesetzt worden sein dürfte. Augenfälligste Baumaßnahme der Spätgotik ist die Ausgestaltung der Dächer über den Emporen als quer zum Schiff stehende Giebel.
Im Innenraum der Kirche finden sich Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert, die neben verschiedenen Heiligenfiguren auch Darstellungen von Pilgern zeigen, die dem hl. Jacobus zustreben. Dies lässt vermuten, dass Pilger aus dem Westerwald auf ihrer Wallfahrt nach Santiago de Compostela in der Linzer Pfarrkirche Station machten. Längs der Martinskirche erinnert der Tilman-Joel-Park an den in Linz geborenen kurfürstlichen Kanzler und Rat. Der Park ist in den alten Friedhof integriert, wo Grabfiguren und Grabsteine aus fünf Jahrhunderten zu sehen sind.
Ockenfels
Burg Ockenfels
Malerisch auf einer Anhöhe über dem Rheintal und noch auf Linzer Gemarkung liegt Burg Ockenfels, früher „Burg zur Leyen“ genannt und Stammsitz einer gleichnamigen Familie. Wie die 1341 erstmals erwähnte Burg ursprünglich aussah, ist nicht bekannt. Sie wurde vermutlich während des Neußer Kriegs 1475 zerstört. Auf Abbildungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sind lediglich einige Mauerreste zu sehen. 1924 erwarb Franz Velden die Ruine und ließ die Reste mit dem heutigen Gebäude im Stil einer romantischen Burg überbauen. Die dreiflügelige Anlage ist aus Bruchstein gemauert, hat zwei halbrunde Türme und einen zur Rheinseite hin geöffneten Hof. 1936 erwarben die Kölner Cellitinnen zur Hl. Maria in der Kupfergasse das Anwesen und betrieben dort ein Erholungs- und Altenheim für ihre Ordensschwestern. Von 1960-74 diente das Gebäude als Burghotel, wechselte anschließend mehrfach den Besitzer und verfiel zusehends. Seit 1998 ist Burg Ockenfels Firmensitz der Schuhmarke Betula und wurde seitdem mehrfach restauriert, zuletzt 2003 nach einem Großbrand im Dachgeschoss.
Ehemalige Dreifaltigkeitskapelle
Im alten Ortskern von Ockenfels liegt der älteste Kirchenbau der Gemeinde, eine zwischen 1700 und 1702 errichtete Kapelle, die der hl. Dreifaltigkeit und dem hl. Donatus geweiht ist. Die aus unregelmäßigen Bruchsteinen gemauerte, kleine dreiachsige Saalkirche ist mit einem Satteldach mit Dachreiter gedeckt, der Innenraum ist mit einer Holztonnendecke überwölbt. Augenfällig ist das Portal mit der im Original erhaltenen Holztür, die ein aufwändiges Zickzackmuster und im oberen Bereich eine Fächerrosette zeigt. Über der Tür befindet sich eine Muschelnische mit Stifterinschrift.
Von 1901 bis 1909 erweiterte man das Gotteshaus, u. a. wurden ein neuer, mit fünf Seiten des Achtecks geschlossener Chor sowie eine Sakristei angefügt. Nach der Einweihung der modernen Ockenfelser Dreifaltigkeitskirche 1976 verfiel die nun ungenutzte Kapelle zusehends, sollte erst abgerissen werden, wurde 1987 aber unter Denkmalschutz gestellt. Der große Schnitzaltar aus der Zeit der Erweiterung wurde 1993 nach Schönberg nahe Trier versetzt. Seit Ende 2003 ist die Kapelle in Privatbesitz.
Kapelle "In der Mark"
1855 wurde in den Weinbergen außerhalb des Ortes eine Flurkapelle dem Heiligsten Erlöser geweiht, für die sich allerdings die Bezeichnung Kapelle der Schmerzhaften Muttergottes durchsetzte. 1979 ließ die Pfarrei Ohlenberg das baufällige Gotteshaus abreißen, das seit 1987 in abgewandelter Form im Freilichtmuseum Sobernheim zugänglich ist. Nahezu an Stelle der alten Kapelle, nur um wenige Meter versetzt, wurde 1985/86 ein Neubau errichtet, der sich an die Gestalt des Vorgängerbaus anlehnt. Die Kapelle im neugotischen Stil ist in Handstrichziegeln ausgeführt und Innen wie Außen unverputzt. Das Kreuzgiebeldach aus Schiefer trägt einen kleinen Glockenturm, innen liegen die Dachbalken offen. Den Altarraum zieren eine neugotische Pietà und ein Kreuz aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, beide aus der alten Kapelle. Der Altarbalken aus Eiche stammt aus einem abgebrochenen Ockenfelser Fachwerkhaus, das Trenngitter fertigte ein Leubsdorfer Kunstschlosser. Eine Tafel erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege.
Dreifaltigkeitskirche
Der moderne Kirchbau auf einem bergabwärts gelegenen Grundstück erhebt sich markant und weithin sichtbar über die Umgebungsbebauung. Die ehemalige Pfarrkirche mit quadratischem Grundriss von 18 x 18 Metern und bis zum Boden hinabgezogenem geschieferten Kreuzdach wurde 1976 geweiht und soll durch seine Architektur der vier dreieckigen Giebel die Trinität in alle Himmelsrichtungen symbolisieren. An den Rändern der Giebelseiten erstrecken sich schmale Fensterflächen, die im Dunkeln als Lichtbänder nach Außen die Feier des Gottesdienstes verkünden. Von gleichem Grundriss ist die Unterkirche mit Gemeindesaal und Sakristei. Die äußere und innere Gestaltung spiegelt den Zeitgeist vor dem Hintergrund des Zweiten Vatikanischen Konzils wider: Statt auf Kniebänken sitzen die Gläubigen auf Stühlen, den in weiß gehaltenen Innenraum schmückt eine abstrakte Farbbandmalerei. Die beiden verbliebenen Heiligenfiguren – eine Muttergottes mit Kind und eine Statue des hl. Donatus, stammen aus dem 18. Jahrhundert.
St. Katharinen
Pfarrkirche
1257 gestattete Gräfin Mechthild von Sayn Gerhard von Rennenberg und dessen Frau Benedikta die Gründung des Zisterzienserinnenklosters St. Katharinen. Von den Klosteranlagen ist heute nur noch die ehemalige Abtei- und heutige Pfarrkirche St. Katharina erhalten. Das Bauwerk wurde Anfang des 13. Jahrhunderts zunächst als einschiffige Nonnenkirche im schlichten und schmucklosen Stil der Bettelordenarchitektur errichtet, der barocke Dachreiter später aufgesetzt. Von dem Ursprungsbau erhalten sind Mauern im West- und Ostteil aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie die Nonnenempore, die frühestens aus dem 15. Jahrhundert stammt. 1676 musste das Chorgewölbe komplett erneuert werden. 1912/13 wurde auf der Nordseite ein Seitenschiff angefügt und nach 1945 erweitert. Die Kirche wurde während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und nach einer notdürftigen Instandsetzung in den Nachkriegsjahren 1961 umfassend saniert. Aus dieser Zeit stammt auch die hölzerne Kassettendecke. Der Rumpf des Christuskörpers auf dem modernen Altarkreuz ist der Rest einer um 1514 gefertigten und 1945 zerstörten Kreuzigungsgruppe aus Eifeler Tuffstein.
Informationen zur Pfarreiengemeinschaft Linz finden Sie unter: https://www.pg-linz.de
St. Apollonia-Kapelle Hargarten
Eine Kapelle in Hargarten wird bereits 1628 erwähnt. 1696 ersetzte ein Neubau das ursprüngliche, Jesus, Maria und Josef geweihte Gotteshaus. Als im September 1870 Hargartens Junggesellen ein Feuerwerk aus Anlass des Siegs deutscher Truppen bei Sedan entzündeten, setzte Funkenflug den Ortskern in Brand und die Hälfte der Häuser fiel dem Feuer zum Opfer. Auch die Kapelle brannte und musste später wegen Einsturzgefahr niedergelegt werden. 1879 wurde der heutige, neugotische Bau aus nahe Vettelschoß aus gebrochenem Westerwälder Tuff errichtet. Seit den 1960er Jahren ist das Ziegelmauerwerk verputzt. Der schmale, quadratische Dachreiter trägt eine der hl. Apollonia geweihte Glocke, die 1961 neu angeschafft wurde, da die alte Glocke 1942 für die Kriegswirtschaft beschlagnahmt worden war. Über dem Portal findet sich ein Rundfenster, das Innere der Kapelle zieren u.a. ein Altar mit gotisierendem Schnitzwerk sowie eine Figur der hl. Apollonia von 1876 aus der Trierer Bildhauerwerkstatt C. Walter.
Herz-Jesu-Kapelle Notscheid
Im Zentrum von Notscheid liegt die zuletzt 1990 umfassend sanierte Herz-Jesu-Kapelle. Das 15 Meter lange und ca. 5,50 Meter breite Gotteshaus wurde 1878 vom Linzer Pfarrer Thanisch geweiht. Ungegliederte Pfeiler stützen von außen das weiß verputze Gebäude, dessen Chor sich nicht wie üblich im Osten, sondern aus Platzgründen im Südwesten befindet. Über dem rechteckigen Portal findet sich ein Rundfenster, Satteldach und Dachreiter sind geschiefert, das Türmchen trägt Kreuz und Wetterhahn. Im Innern schmückt den Chorraum mit 5/8-Schluss und zwei Fenstern ein gotisch gestalteter Hochaltar mit den Figuren der hl. Familie, davor ein schmuckloser, moderner Altartisch. An der nördlichen Langhauswand ist ein von Pfarrer Lorscheid 1976 gestifteter Kreuzweg angebracht, auf der Empore Fahnen des Junggesellenvereins. Die beiden ursprünglichen, den hl. Margaretha und Helena geweihten Glocken wurden im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und in der Nachkriegszeit durch zwei Stahlglocken ersetzt.
Barbara-Kapelle Hilkerscheid
Das liebevoll sanierte und ausgemalte Barbara-Häuschen in Hilkerscheid wurde 1849/50 unter Einbeziehung eines Flurkreuzes von 1691 errichtet. Unter- und Mittelteil des Kreuzes wurden dabei in die Mitte der Altarnische gesetzt, den Aufsatz mit Kruzifix integrierte der Baumeister in den Dachfirst.
In der Nische des Kreuzes mit Muschelabschluss steht eine im manieristischen Stil gehaltene Figur der hl. Barbara. Über der Muschel zeigt sich als Hauszeichen der Stifterfamilie auf gekröntem Schild ein rankender Rebenzweig mit Weintraube und Blatt. Die Namen der Stifter, der Linzer kurfürstliche Amtsverwalter und Zöllner Markus Ignatius Flöcker und dessen Ehefrau Maria Eleonore Bilstein, sind auf dem Altarsockel verewigt. Die Altarnische trennt ein weißlackiertes Eisengitter ab.
St. Petrus-Kapelle Steinshardt
Die kleine Petrus-Kapelle in Steinshardt mit quadratischem Grundriss von 3,5 x 3,5 Metern und breitem Vordach ist ein Neubau von 1975. Schon 1801 wurde in dem Dorf eine erste, ebenfalls dem hl. Petrus geweihte Kapelle errichtet. Diese sollte den älteren Dorfbewohnern den Besuch eines Gotteshauses ermöglichen, denn die Pfarrkirche in Neustadt war anderthalb Stunden Fußweg entfernt. 1947 sanierte man die im Zweiten Weltkrieg unter Beschuss geratene Kapelle, doch durch einen LKW-Unfall 1974 wurde das Gebäude so stark beschädigt, dass es abgebrochen werden musste. Im Innern des weiß verputzen Neubaus befindet sich ein Teil des barocken Holzaltars aus der alten Kapelle sowie die Nachbildung einer historischen Petrusfigur von 1800, die verloren gegangen ist. Auf dem linken Türpfosten finden sich die Namen jener Steinshardter, die 1945 den Kriegswirren zum Opfer fielen. Erhalten ist die kleine Bronzeglocke von 1852, obwohl sie in beiden Weltkriegen beschlagnahmt worden war.
Brochenbacher Bannmühle
Die Wassermühle im Brochenbachtal ist von ursprünglich sieben Mühlen auf Gemeindegebiet die einzige noch erhaltene. Das Fachwerkensemble wurde 1681 erstmals erwähnt, als Hermann von Neschen vom Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich von Bayern die Erlaubnis erteilt wurde, an dieser Stelle eine Mühle zum Mahlen von Mehl zu erbauen. Als Bannmühle war sie dem Mühlenzwang unterworfen und durfte nur die Einwohner der Dörfer Hargarten und Notscheid bedienen, die ihrerseits verpflichtet waren, ihr Getreide ausschließlich hier mahlen zu lassen. Als Entschädigung musste der Brochenbacher dem Linzer Müller jährlich drei Malter Korn entrichten, für die Nutzung des Wasserlaufs zahlte er pro Jahr einen Goldflorin an den Kurfürsten. Das Brochenbachtal war auch für die Hüttenbetriebe im Anxbacher Bezirk von großer Bedeutung, denn in den umliegenden Wäldern gewannen die Köhler die für die Verhüttung der Erze benötigte Holzkohle.
Vettelschoß
Schmitzhof / Dorfmuseum
Das älteste und stattlichste Fachwerkhaus der Gemeinde ist der Schmitzhof an der Vettelschoßer Hauptstraße. Ein offener Kamin im Innern, der bei Renovierungsarbeiten um die Wende zum 20. Jahrhundert abgetragen wurde, trug die Jahreszahl 1640. Vermutlich gab es jedoch einen noch älteren Vorgängerbau an gleicher Stelle. Noch erhalten ist ein Kamin mit der Jahreszahl 1787. Alle hölzernen Bauteile von Wohnhaus, Ställen und Scheune bestehen vollständig aus Eichenholz. 1880 wurde das Strohdach ersetzt, 1923 im Haupthaus ein sehenswertes geräumiges Treppenhaus angelegt. Bis 1803 gehörte der Hof dem Zisterzienserinnenkloster St. Katharinen und kam anschließend in Privatbesitz. Bis ins 20. Jahrhundert führte ihn die Familie Schmitz als landwirtschaftlichen Betrieb, dem seit 1860 eine Gemischtwarenhandlung angeschlossen war. Heute ist das umfassend sanierte Gebäude im Besitz der Gemeinde, die dort seit 2010 ein Dorfmuseum mit angeschlossener Weinstube eröffnete.
Bernardus Kapelle
Im Vettelschoßer Ortsteil Willscheid steht die einzige Fachwerkkapelle der Verbandsgemeinde Linz. Das kleine Gotteshaus wurde 1683 wohl anstelle eines bereits 1570 genannten Vorgängerbaus errichtet. Die Kapelle ist dem Gründer des Zisterzienserordens Bernhard von Clairveaux geweiht und liegt auf halbem Weg zwischen den ehemaligen Zisterzienserniederlassungen Heisterbach und St. Katharinen. Sie ist sechs Meter lang, hat Wände aus Fachwerk, eine flache Holzdecke, einen halbrunden Chorschluss und ein kleines Haubentürmchen mit schmiedeeisernem Kreuz und Wetterhahn. In dem Turm hängt als besonderes Kleinod eine Glocke von 1785. Den Innenraum schmücken u. a. eine schlichte Holzfigur des hl. Bernhard, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert, und eine Tonfigur der hl. Anna.
Kirche St. Michael
Der schmucklose moderne Neubau im Stil seiner Zeit wurde 1977 dem hl. Michael geweiht. Die alte Pfarrkirche an gleicher Stelle, eine neugotische einschiffige Hallenkirche von 1901, war nach einem umstrittenen Beschluss des Kirchenvorstands abgebrochen worden, da sie für die stark gewachsene Zahl der Gläubigen mittlerweile zu klein war. Die Glocken aus der alten Kirche wurde in den Neubau überführt, außerdem eine Reihe wertvoller Kunstgegenstände, wie eine Pietà, eine Holzfigur der Muttergottes mit Jesuskind, die in Teilen aus dem 17. Jahrhundert stammten könnte, eine Barockfigur des hl. Josef aus Eichenholz, entstanden um 1700, ein pokalförmiger Taufstein von Ende des 17. Jahrhunderts sowie ein Vesperbild aus Holz aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Innern von St. Michael gruppieren sich Stuhlreihen anstelle von Kirchenbänken um einen Altartisch aus Westerwälder Marmor. Der silber-vergoldete Tabernakel entstand in einer Kölner Kunstwerkstatt. Er zeigt die Abendmahlsszene mit Johannes an der Seite Christi, die Apostel werden durch Bergkristalle dargestellt. Auf der rechten Seite ist das Osterlamm zu sehen.
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